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Adam Green – Aladdin

Adam Green veröffentlicht „Aladdin“: Sind die großen Zeiten des Indie-Sinatra vorbei?

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Carsten Schrader, Mitja Steffens und Philipp Kressmann von der kulturnews. Und ein Gast: Christiane Falk, die als Radiomoderatorin des SWR (DASDING Lautstark) und WDR (1LIVE PLAN B) bekannt ist. Außerdem legt sie deutschlandweit als DJ auf und schreibt für Zeitungen und Magazine über Popkultur.

Christiane: Kunstausstellung, Film und Album – für einen, der stets nett, aber heftig verpeilt ist, überrascht das Arbeitspensum. Adam Green hat 22 Songs aufgenommen, die mit leichtfüßigen Melodien und liebevollen Arrangements überzeugen. Zeitloser Indiefolk, der sich vielen anderen Genres öffnet und der ideal passt, um die Frühstückssaison im Garten zu eröffnen. Vielleicht bringt ja jemand ’ne Sportzigarette mit?!

Carsten: Gute Idee, möglicherweise komme ich ja bekifft wieder an Adam Green ran, den ich spätestens mit „Gemstones“ verloren habe. Über die Moldy Peaches freue ich mich zwar heute noch, doch obwohl er sich mit „Aladdin“ wieder stärker auf diese Vergangenheit besinnt, kommen wir nicht mehr zusammen. Liegt aber bestimmt an mir, nicht an ihm.

Mitja: Das Video zur Single „Never lift a Finger“ gibt einen Vorgeschmack auf den Film, den Green parallel zur LP produziert hat: Ist sicherlich eine verdammt schräge Angelegenheit, aber allein wegen Zoë Kravitz und Macaulay Culkin sicher sehenswert. Wobei es den Film aber gar nicht braucht: Für mich funktioniert das Album auch ohne Hilfsmittel.

Philipp: Stimmt schon, der Indie-Sinatra kehrt zu seinen Antifolk-Wurzeln zurück: kauzige Songs, Lofi, extrem verspielt und teils auch arg albern. Ein Gespür für schöne Melodien kann man ihm sicher nicht absprechen, aber Adam Greens große Zeiten sind wohl wirklich vorbei.

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