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Alex Cameron: Forced Witness

Uneinigkeit bei „Forced Witness“ von Alex Cameron: Der eine spricht von Folter, die andere hört Herzchen.

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Verena Reygers, Carsten Schrader und Mitja Steffens von der kulturnews. Und als Gast: Jörg Tresp, der nun schon seit 2004 seinem Liebhaberherz folgt und das eigene Label Devil Duck Records betreibt.

Jörg: Für mich ist diese banale Art des Softrocks schlicht Folter! Und dann auch noch mit meinem Hass-Instrument Saxofon, das geht nicht!

Verena: Ich gebe zu, anfangs dachte ich ähnlich über Cameron – dass er sich starke Frauen wie Angel Olsen und Jemima Kirke an die Seite holt, um die eigene Uncoolness auszugleichen. Dann aber habe ich mich in seinen Hüftschwung verguckt (ein Slacker, der sich selbst nicht ernst nimmt!) und jetzt erzeugt auch sein 70er/80er-Medleyrock Herzchen in meinen Ohren.

Carsten: Bei meinem ersten Alex-Cameron-Konzert hatte ich noch Angst vor ihm, und damals hätte es mich auch nicht gewundert, wenn er mir ein Messer in den Hals gerammt hätte. Inzwischen genieße ich es einfach nur, dass er so gar nicht zu greifen ist. Ich liebe seine Songs, ach was, ich liebe diesen Freak. Und, Jörg: Mit Saxofonen kann ich jetzt schon seit zwei oder drei Jahren umgehen, du musst nur einmal die Grenze überschreiten …

Mitja: Cameron liefert ja schon mehr als nur eine Hommage an die 80er, er lässt sie glatt wieder auferstehen! Den Musikvideos nach zu urteilen, nimmt er sich dabei nicht zu ernst – da macht das Zuhören/-schauen gleich noch mehr Spaß. Ohne den Chat hätte ich mir das Album zwar eher nicht so ausgiebig gegeben, aber jetzt bin ich froh, spätsommerliche Spaßhymnen wie „The Hacienda” gefunden zu haben.

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