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Aus einem Totenhaus: Oper Frankfurt

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(Foto: Daniel Vass)

Avantgarde gleich Kassengift? Nicht bei Janáček in Frankfurt

Leoš Janáčeks 1930 uraufgeführte Oper „Aus einem Totenhaus“ ist etwas, das es eigentlich gar nicht geben kann: einerseits ein Schlüsselwerk der Avantgarde, das formal mit den Konventionen des Musiktheaters bricht, und sich inhaltlich nicht einmal bemüht, die pessimistische Weltsicht des Komponisten halbwegs zu kaschieren.

Und andererseits alles andere als Kassengift, sondern immer wieder auf den Spielplänen zu finden, auch wenn die Produzenten der Uraufführung deutliche Veränderungen vornahmen, um den auf Dostojewskis „Aufzeichnungen aus einem Totenhaus“ basierenden Stoff zugänglicher zu gestalten. Diese Fassung wurde bis in die 1960er meist gespielt, erst dann setzte sich Janáčeks Originalversion durch.

In Frankfurt inszeniert der deutsch-französische Regisseur David Herman, der als einstiger Assistent von Hans Neuenfels eine klare Regietheater-Vergangenheit mitbringt, sich aber zuletzt mit Arbeiten wie „L’Orfeo“, „Médée“ und jüngst Křeneks drei Einaktern von diesem Übervater freispielen konnte. Die musikalische Leitung liegt bei dem italienischen Dirigenten Tito Ceccherini (Foto), den man in Frankfurt schon bei „The Rake’s Progress“ am Pult erleben konnte.

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