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Bayuk: Rage Tapes

Sieht aus ein Sport-auf-Lehramt-Student, macht aber melancholischen Indiepop: Bayuk

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Siegfried Bendix, Carsten Schrader und Mitja Steffens von der kulturnews. Und als Gast: Das Berliner Artrocktrio UNS, die am 1. Juni ein sehr beachtliches Album mit dem Titel „Alles was wir machen ist Kunst“ veröffentlichen.

UNS: Hätte man nicht verraten, dass Tobi Siebert hier fett produziert hat, wären die Golden-Choir-Parallelen vielleicht gar nicht aufgefallen. Dafür hätten wir uns dann aber zu sehr am unangenehmen Auld-Lang-Syne-Zitat aufgehängt, um bis zum Highlight „Phantom Track“ durchzuhalten.

Carsten: Auf dem Cover sieht er wie ein Sport-auf-Lehramt-Student aus – und dann entpuppt sich Bayuk als so ein angenehmer Melancholiker. Klar, Tobi Siebert ist da der beste Mentor, und dank der schwachen Konkurrenz ist dieses Debüt auch meine Chatschönheit im Mai. Na, Siegfried, bei Bezügen zu Radiohead und David Lynch beißt du doch bestimmt auch an, oder?

Siegfried: Nach der Ansage, dass er zur Vorbereitung das gesamte Œuvre David Lynchs rauf- und runtergeschaut hat, habe ich mir zugegeben etwas Transgressiveres erhofft. Trotzdem auch für mich die beste Platte der Chatrunde, weil sie am schwersten zu greifen ist und die Kopräsenz von sicherer Indiehymnenhaftigkeit und Experiment meistens gelingt. Okay. die „Auld Lang Syne“-Reminiszenz …

Mitja: Oh, darf ich jetzt überhaupt noch zugeben, dass eben genau „Haaappiiiiiiiiiiiiinneeeeezz” mein Einstiegshit war? Pah, isso. Beim Lob für die übrigen Songs stimme ich aber auch ein: Vielschichtiger Indiepop, der einem das Herz aufgehen lässt.

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