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Die Entführung aus dem Serail: Deutsche Oper, Berlin

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(Foto: Thomas Aurin)

Rodrigo Garcia gibt mit Mozart sein Operndebüt an der Deutschen Oper.

Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ ist ein schwieriger Fall. Einerseits geht es um das Aufeinanderprallen von Kulturen, was durch die Weisheit eines nahöstlichen Herrschers nicht im Blutbad endet – das war im Uraufführungsjahr 1782 ein durchaus aufgeklärtes Programm, das sich die Islamfeinde von AfD bis Pegida ruhig nochmal zu Gemüte führen könnten. Andererseits unterliefen Mozart damals einzelne Charakterisierungen, die man heute freundlich als Klischee und kritisch als Rassismus werten könnte.

Es braucht also einen beherzten Regiezugriff, sich heute mit diesem Stoff zu beschäftigen – und den bringt der argentinische Regisseur Rodrigo Garcia an der Deutschen Oper Berlin auf jeden Fall mit. Bislang hat sich Garcia vor allem im Sprechtheater einen legendären Ruf erarbeitet, mit dem skandalumwitterten „Gólgota Picnic“ zum Beispiel, oder mit seinen annähernd traditionellen Inszenierungen an der Schaubühne. „Die Entführung aus dem Serail“ ist sein Debüt im Musiktheater, am Pult steht allerdings mit GMD Donald Runnicles ein alter Hase.

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