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Farm der Tiere: Central, Düsseldorf

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(Foto: © Sebastian Hoppe)

Alles sind gleich, einige sind gleicher: Orwell in Düsseldorf

Der alte Bauer wirtschaftet schlecht, und außerdem beutet er die Tiere aus. Revolution! Die Tiere übernehmen die Farm und jagen den Bauer vom Hof! Alle sind gleich, aber einige sind gleicher: Die Schweine errichten unter dem Vorwand der Gesellschaftsutopie eine Diktatur, die nur dem eigenen Vorteil dient …

George Orwells Fabel „Farm der Tiere“ war im Erscheinungsjahr 1945 eine böse Satire auf den Stalinismus, kann aber exemplarisch als Kritik am Umschlagen revolutionären Pathos’ in Gewaltherrschaft gelesen werden. Gleichwohl, bis heute nimmt insbesondere die Rechte das Buch gerne als Beispiel, wie die Gesellschaft den Bach runtergeht, wenn die Kommunisten ans Ruder kommen. Eine Theaterfassung muss also diesen Missbrauch von Orwells Vorlage mitdenken, gerade in einer Zeit, in dem die Linke massiv ins Hintertreffen gegenüber der Rechten gerät.

Diese Aufgabe liegt bei Daniela Löffner, die während der Intendanz von Amélie Niermeyer Regieassistentin am Schauspielhaus Düsseldorf war und seither mit einem ganz eigenen Verständnis klassischen Schauspielertheaters Aufsehen erregte, unter anderem in Zürich, Braunschweig und Bochum, bis sie als bisheriger Höhepunkt ihrer Karriere voriges Jahr mit „Väter und Söhne“ vom Deutschen Theater Berlin zum Theatertreffen eingeladen wurde. Mit „Farm der Tiere“ kehrt Löffner jetzt zurück zum Ausgangsort ihrer Laufbahn.

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