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Fjørt: Couleur

Die Mehrheit der Chatrunde lässt sich von Fjørt ganz gern anschreien.

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Verena Reygers, Carsten Schrader und Mitja Steffens von der kulturnews. Und als Gäste: Sänger Sascha und Gitarrist Velvet von der Hamburger Band Swutscher, die spätestens seit der Single „Drahtesel“ als Nachfolger von Element Of Crime gehandelt werden.

Swutscher: Keine Ahnung, warum er mich so anschreit. Hab’ ich, ehrlich gesagt, keine Meinung zu.

Verena: Ich habe mit dem Screamsound der Aachener auch schon für Verwirrung am sonntäglichen Frühstückstisch gesorgt. Finde es aber super, weil es den Postpunkallüren der gegenwärtigen Indieszene aufs Maul gibt. Und entzückend endzeitlich in Verbindung mit den Harlequinkindern auf dem Albumcover sind Fjørt außerdem.

Carsten: Ich muss gestehen, dass ich unter diesen Postpunkallüren auch ein bisschen leide und den klassischen Hardcoresound eher meide. Kann aber nachvollziehen, warum das Trio in seiner Szene so gefeiert wird, und wenn ich hier auf die Texte achte, lasse ich mich von Sänger Chris Hell auch ganz gern anschreien. Nur aufs Maul will ich nicht.

Mitja: Mit Aggressivität auf Unzufriedenheit zu reagieren – das scheint mir nicht der beste Weg. Es ist ja lobenswert, politische Meinungsfreiheit einzufordern, aber wenn derart geschrien wird, hinterlässt nur die Wut einen Eindruck, nicht die Message. Ich sitze zwar noch an meiner Abschlussarbeit, aber das ist mir trotzdem zu studentischer Hardcore.

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