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Hail, Caesar!

Bunte Episoden aus dem alten Hollywood: Im Coen-Brüder-Film "Hail, Caesar!" machen sich Stars wie George Clooney lächerlich – zur Freude des Zuschauers.

Der jüngste Film der Regiebrüder Joel und Ethan Coen, „Hail, Caesar!“, ist zugleich der Abschluss eines losen Triptychons: Gemeinsam mit „O Brother, where art thou?“ (2000) und „Ein (un)möglicher Härtefall“ (2003) bildet er die sogenannte Numbskull-Trilogie (Numbskull = Hohlkopf) – allesamt besetzt mit George Clooney. Schon auf der Berlinale-Pressekonferenz zu „Hail, Caesar!“ beklagte Clooney, dass er sich für die Coens immer zum Affen machen müsse – und trotzdem tut er in der Hollywoodsatire genau das, ebenso wie ein gefühltes Dutzend anderer Stars, von Scarlett Johannson über Ralph Fiennes bis hin zu Tilda Swinton: allesamt uneitel, aufgekratzt und mit jeder Menge Mut zur Albernheit.

„Hail, Caesar!“ ist nicht der tiefgründigste Film der Gebrüder Coen – aber einer der spaßigsten. Eine schier aus allen Nähten platzende Ansammlung bunter Episoden aus dem alten Hollywood, und im Kern – wie alle Coen-Filme – eine Komödie über menschliche Katastrophen. Im Mittelpunkt steht Eddie Mannix (Josh Brolin), ein Ex-PR-Agent, dessen undankbare Aufgabe es ist, die Allüren und Eskapaden der Stars von der Öffentlichkeit fernzuhalten und ihnen dadurch zu einem möglichst lupenreinen Image zu verhelfen. Wie es stets das Schicksal eines Coen-Protagonisten ist, scheinen dabei alle Kräfte dieser Welt auf einmal auf ihn einzuprasseln.

Dass die Regisseure um die Restriktionen des damaligen Star- und Studiosystems wissen, das Kino dieser Ära gleichzeitig aber abgöttisch lieben, ist der größte Widerspruch und die größte Qualität dieses Films. Da werden im Sekundentakt Spitzen verteilt, trotzdem darf Channing Tatum einfach mal fünf Minuten lang eine Revuenummer wie zu besten „Singin‘ in the Rain“-Zeiten aufs Parkett legen, bei der man aus dem Sitz springen möchte vor Freude; auch mit Bezügen zum eigenen Werk sparen die Coens nicht – am deutlichsten sind die Referenzen an ihren anderen, weit dunkler gefärbten Film über Hollywood: „Barton Fink“, mit dem sie 1991 die Goldene Palme in Cannes gewannen. Dessen Schärfe und Dichte mag „Hail, Caesar!“ nicht erreichen. Will er aber auch nicht. Er will unterhalten und mitreißen, ebenso wie die Filme jener Ära, der er ausgelassen und liebevoll huldigt. Und das tut „Hail, Caesar!“ bisweilen brillant.

„Hail, Caesar!“ ist auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

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