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Hideo Yokoyama: 64

Der epische Polizeiroman „64“ ist zugleich Gesellschaftspanorama und Kritik an einer uns fremden Lebenswelt.

Aktenzeichen „64“: Im Januar 1989 wird die siebenjährige Shoko entführt und trotz Lösegeldzahlung ermordet. Die Polizei ist düpiert, die Täter werden nie gefasst und der Fall wird nach dem letzten Regierungsjahrs Kaiser Hirohitos benannt, der in diesen Tagen starb. Kurz vor Verjährung von „Fall 64“, vierzehn Jahre später, will der Generalinspektor der Polizei Shokos Vater besuchen. Dieser lehnt jedoch ab und Pressesprecher Mikami soll den Mann umstimmen, um eine Blamage abzuwenden. Als auch seine Tochter Ayumi verschwindet, beginnt Mikami nachzuforschen und stößt auf zurückgehaltene Fakten. Durch eine kafkaeske Bürokratie ist Mikami bald in einem Netz aus Intrigen gefangen. Nun muss er für sich jetzt zwischen der Informationspflicht gegenüber der Presse und der Solidarität zur Polizei entscheiden.

Japans erfolgreichster Krimiautor Hideo Yokoyama schrieb zehn Jahre an seinem epischen Polizeiroman, der zugleich Gesellschaftspanorama und Kritik an einer uns fremden Lebenswelt ist, deren Abgründe sich hinter Ritualen der Höflichkeit verbergen. (nh)

Hideo Yokoyama 64

Atrium-Verlag, Zürich, 2018, 760 S., 28,00 Euro

Aus dem Engl v.. Sabine Roth und Nikolaus Stingl

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