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I’m searching for INRI (Eine Kriegsfuge): Kammertheater, Stuttgart

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(Foto: © Thomas Aurin)

Opernchef inszeniert Schauspielchef: „I’m searching for I:N:R:I:“ mit Fritzi Haberlandt in Stuttgart.

Jossi Wieler schien fürs Sprechtheater verloren. Vergessen schienen kluge, stille, ganz auf den Schauspieler konzentrierte Arbeiten wie Elfriede Jelineks „Rechnitz (Der Würgeengel)“ (Münchner Kammerspiele), Peter Handkes „Kaspar“ (Schauspielhaus Hamburg) und Jon Fosses „Winter“ (Schauspiel Zürich) – seit Wieler 2011 die Stuttgarter Opernintendanz übernommen hatte, inszenierte der heute 64-Jährige fast nur noch dort.

Aber für die Nachbarn macht Wieler jetzt eine Ausnahme. „I’m searching for I:N:R:I (Eine Kriegsfuge)“ ist die Uraufführung eines Stücks von Fritz Kater, dem Alter Ego des Schauspielhaus-Intendanten Armin Petras, das inhaltlich deutlich konkreter daherkommt als es der typisch verrätselte Titel vermuten lässt: In der Bundesrepublik der 50er Jahre lieben sich Rieke und der Nazijäger Maiboom und geraten in eine Mischung aus Zeitporträt, Lovestory und Spionagethriller.

„Ein Genrespiel zwischen Melodram und Film Noir über die Macht der Vergangenheit und eine Liebe, die nicht alles überwinden kann“, kündigte das Schauspielhaus an. Wo Regisseur Petras selbst das Stück mit überbordender Poesie erschlagen dürfte, erwartet man bei Wieler eine eher zurückgenommene szenische Vision, eine Fokussierung aus Wesentliche. Mit einer furiosen Fritz Haberlandt in der Hauptrolle.

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