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Jesper Stein: Bedrängnis – Ein Fall für Kommissar Steen

Kommissar Steen ist auf Kokain, seine berufliche und private Zukunft hängt am seidenen Faden: In „Bedrängnis“ schickt Jesper Stein seinen Helden in die mentale Hölle.

Fast treibt es Jesper Stein zu weit. Wo man bei seinen ersten beiden Krimis noch die langsame seelische Zersetzung seiner Hauptfigur Axel Steen nachvollziehen konnte, drängt der Autor ihn in seinem dritten Fall bis über den Rand des Abgrunds. Anfangs bekämpfte Steen seine Scheidung, das geteilte Sorgerecht und die daraus resultierenden Panikattacken noch mit Alkohol und Haschisch, inzwischen reichen diese Mittel nicht mehr aus. Steen ist auf Kokain – und seine berufliche und private Zukunft hängen am seidenen Faden. Sein Chef und ewiger Rivale Jens Jessen nutzt diese Notlage schamlos aus und zwingt ihn, undercover im Dealermilieu zu ermitteln. Zugleich gibt es Hinweise auf einen Maulwurf in den Reihen der Kopenhagener Polizei … Wer hier auf den ersten Seiten eine Leiche sucht, wird enttäuscht werden. „Bedrängnis“ ist mehr Psychogramm als Krimi, und Jesper Stein versteht es meisterlich, – wohl auch aufgrund seiner eigenen schmerzlichen Erfahrungen mit Alkohol – seinen Protagonisten durch die mentale Hölle gehen zu lassen. Er habe Axel Steen an den Punkt treiben wollen, an dem die Leute ihn als Helden fallen lassen, erzählt Stein. Aber keine Sorge: Band Vier ist bereits fertig. es

Jesper Stein Bedrängnis – Ein Fall für Kommissar Steen
KiWi, 2016, 382 S., 12,99 Euro
Aus d. Dän. v. Patrick Zöller

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