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John Maus: Screen Memories

Einer von uns ist zu jung, um sich für das neue Album von John Maus zu begeistern …

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Siegfried Bendix, Mitja Steffens und Carsten Schrader von der kulturnews. Und als Gast: Ilgen-Nur, die kürzlich mit Produzent Max Rieger (Die Nerven) ihre Debüt-EP „No Emotions“ aufgenommen hat, bei der uns als Referenzen Courtney Barnett, die Antifolk-Szene oder die rockigeren Sachen von Kate Nash einfallen.

Ilgen-Nur: Nach sechs Jahren Pause releast John Maus ein neues Album. Damals war ich aber gerade mal 15 Jahre alt, weshalb ich jetzt zum allerersten Mal ganz bewusst John Maus höre. Mir fallen ein paar Szenarien ein, in denen ich dieses Album und ganz besonders den Song „Sensitive Recollections“ gerne noch mal hören würde: um 4 Uhr nachts in einem Club, während ich in einer Ecke sitze und schon am Ausnüchtern bin, beim High-an-die-Decke-Starren in meinem Zimmer, weinend im Auto an einem dunklen, regnerischen Nachmittag.

Siegfried: Sein letztes Album habe ich sehr geliebt, und seitdem warte ich sehnsüchtig auf den – natürlich tollen – Nachfolger: eigenwillige Synthpop-Reduktion und Cinemascope-Melodien im verhuschten Lo-Fi-Format. Überraschend ist das natürlich nicht mehr, aber ich bin viel zu sehr Fan, um ihm das vorzuwerfen.

Mitja: Ich kann euch Fans schon verstehen – aber mir ist John Maus zu sehr in der Vergangenheit hängengeblieben. Bei der 80er-Wiederbelebung von Alex Cameron habe ich etwa deutlich mehr Spaß.

Carsten: Wann immer Ariel Pink in den letzten Jahren sexistische Kackscheiße abgesondert hat, habe ich an seinen Noterben gedacht und mich gefragt, wann denn nun endlich Neues von John Maus kommt. Nach sechs Jahren sehe ich ihm nach, dass ein neuer Dreh fehlt.

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