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Openhaus: Kampnagel, Hamburg

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(Foto: © Nurith Wagner-Strauss)

Vor eineinhalb Monaten kochte plötzlich die alte Hipster-Debatte wieder hoch. In den urbanen Szenevierteln habe sich eine Elite von der echten Gesellschaft abgeschottet, behauptete der CDU-Politiker Jens Spahn, und natürlich meinte er mit dieser Elite Kulturschaffende, Kosmopoliten, Kampnagel.

Wie eine Antwort auf Spahns Unterstellungen wirkt nun der Spielzeitauftakt im Hamburger Kulturzentrum Kampnagel: Unter dem Motto „Openhaus – Strategien für eine migrantpolitische Gesellschaft“ werden bis 15. Oktober die Kampnagel-Türen ganz weit geöffnet, allerdings nicht, um den klassischen CDU-Wähler hereinzubitten, sondern um sich zu überlegen, wie die multikulturelle Gesellschaft sich tatsächlich im Theater abbildet.

ie häufig ist das manchmal ein wenig raffinierter gedacht als es dann in der Umsetzung aussieht, aber dennoch: Mit Inszenierungen wie „Die Selfmade-Aristokratie“ (unsere Abbildung) durch die neu gegründete transnationale Tanzcompagnie La Fleur (hinter die in Hamburg wohlbekannte Regisseurin Monika Gintersdorfer und der Choreograf Franck Edmond Yao stehen), der neuen Arbeit „Fractus V“ des gefeierten flämischen Tanztheatermachers Sidi Larbi Cherkaoui und der 60-stündigen Langzeitperformance „Übung in Trauer – Exercise in Mourning“ der Berliner Regisseurin Maria Magdalena Ludewig ist schon einmal ein beeindruckender Start in die Saison beisammen.

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