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Ruhrfestspiele: Ruhrfestspielhaus, Recklinghausen

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(Foto: © Bettina Stöß)

Intendant Frank Hoffmann verlässt die Ruhrfestspiele. Schade.

Erschreckend: Intendant Frank Hoffmann wird die Ruhrfestspiele verlassen! 2018 will der Luxemburger nach seiner 14. Spielzeit einem Nachfolger Platz machen, das ist ehrenwert, tatsächlich aber hinterlässt Hoffmann eine Lücke, die gar nicht einfach zu füllen sein wird.

Dabei galt der heute 63-Jährige bei seinem Dienstantritt 2005 noch als Notlösung: Zuvor hatte der ewige Festspielleiter Hansgünther Heyme das Festival langsam aber stetig in Richtung Bedeutungslosigkeit geführt, bis 2004 der Berliner Volksbühnen-Intendant Frank Castorf übernahm. Und die Zuschauerzahl mit einem fordernden, aggressiven Spielplan im Handumdrehen halbierte. Panisch wurde Castorf durch Hoffmann ersetzt, der ein deutlich publikumsfreundlicheres Programm fuhr und so ziemlich schnell den Ruf weg hatte, vor allem kulinarische und unterhaltende Wünsche zu befriedigen.

Allein: 80 000 Zuschauer pro Jahr konnten sich sehen lassen, und im Windschatten des Erfolgs holte Hoffmann auch immer mehr Produktionen nach Recklinghausen, die eben nicht nur Unterhaltung waren, sondern durchaus zeitgemäße Theaterkunst, die die Ruhrfestpiele auf Augenhöhe mit den großen Festivals in Avignon und Edinburgh brachte. Dieses Jahr bis 18. Juni unter anderem mit dabei: Uraufführungskooperationen mit dem Schauspiel Leipzig (die Abbildung zeigt „Die Maßnahme / Die Perser“), dem Deutschen Theater Berlin und dem Düsseldorfer Schauspielhaus. Und so etwas sind dann doch Fußstapfen, in die Hoffmanns Nachfolger erst mal passen muss.

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