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Schuld und Sühne: Schauspiel Frankfurt

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(Foto: Birgit Hupfeld)

Der Abschluss der Frankfurter Dostojewski-Trilogie: Bastian Kraft inszeniert „Schuld und Sühne“.

Die Theater lieben Dostojewski, auch wenn der russische Weltliterat in erster Linie Romancier war und kein Dramatiker. Die Berliner Volksbühne zeigte im November Frank Castorfs exzessive Dramatisierung von „Die Brüder Karamasow“, im Dezember gab es in München eine Dopplung aus „Der Spieler“ (Kammerspiele) und „Schuld und Sühne“ (Volkstheater), und das Frankfurter Schauspiel bringt gleich eine ganze „Dostojewski-Trilogie“ auf die Bühne.

Deren dritter Teil ist auch schon wieder „Schuld und Sühne“, ein 1866 erschienener Kriminalroman mit philosophischem Subtext: Der Student Raskolnikow entwickelt die Theorie, dass man „wertlose“ Menschen umbringen dürfe, zum Wohle der gesellschaftlichen Entwicklung. Nachdem er das bei einer fiesen Pfandleiherin in die Tat umgesetzt hat, plagen ihn Gewissensbisse, doch im Verhör mit dem Untersuchungsrichter Porfirij will er seine These nicht aufgeben …

„Schuld und Sühne“ ist ein durchaus unterhaltsamer Text, bei dem man bis zum Ende mitfiebert, ob es Porfirij gelingen wird, Raskolnikow ein Geständnis zu entlocken. Gleichzeitig verhandelt Dostojewski Konzepte wie den Darwinismus, weswegen der Roman sogar als Ausblick in die Politik von Faschismus bis Stalinismus gelesen werden kann. Nach Stephan Kimmig („Der Idiot“) und Sebastian Hartmann („Dämonen“) übernimmt Bastian Kraft die Regie beim Trilogie-Abschluss.

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