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Silk Road: Depot, Köln

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(Foto: © David Baltzer)

Da, wo es so richtig weh tut: Angela Richters „Silk Road“ in Köln.

Die Seidenstraße war zwischen 300 vor Christus und dem 13. Jahrhundert nach Christus das, was heute das Internet ist: ein Netzwerk, das Kulturen und Völker verband, ein System von Straßen, auf dem Waren, Religionen, Ideologien und Migranten zwischen dem Mittelmeerraum und Ostasien zirkulierten. Aber auch: ein Ort für Ungefestigtes, ein Ort für Subversion, ein gefährlicher Ort.

Angela Richter, unter den Kölner Hausregisseurinnen die Fachfrau für Dokumentarisches, die vorige Spielzeit hier mit „Supernerds“ das subversive Potenzial des World Wide Web erforschte, unternimmt mit „Silk Road“ einen „Ausflug auf die tote Seitenstraße des Darknet“: Die 2011 konzipierte „Neue Seidenstraße“ bezeichnet den Masterplan, das von Krieg und Diktatur ausgeblutete Afghanistan zur Drehscheibe des Handels zwischen China und Europa zu machen, ungefähr zeitgleich als der Server „Silk Road“ sich zum größten Drogenumschlagplatz im Darknet entwickelt, Drogen, die über die echten Routen der Seidenstraße vom weltgrößten Opiumproduzenten Afghanistan nach Europa geschleust werden, Routen, die heute als „Heroin Highway“ bekannt sind.

Und nicht zu vergessen: Eine Reise entlang der Seidenstraße ist heute auch eine Reise durch die gefährlichsten Konfliktherde der Welt … Theater, das dorthin geht, wo es so richtig weh tut.

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