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Tim Bendzko

Ganz nah an sein Publikum wagt der Mensch Bendzko sich auf seiner aktuellen Wohnzimmertour in ausgesuchten Konzertsälen.

Tim Bendzkos neues Album heißt „Immer noch Mensch“, die Single „Keine Maschine“ … Wäre er nicht so ein sympathischer Typ und seine Musik nicht so zutiefst menschlich, könnte man glatt auf die Idee kommen, der 32-Jährige sei eigentlich ein Roboter, zumindest ein Cyborg. Genügend Anhaltspunkte, diese Verschwörungstheorie auszubauen, gibt es: Der erste Hit des jungen Singer/Songwriters hieß „Nur noch kurz die Welt retten“ – ist das die Hymne eines Maschinenmenschen, der die Erde nach seinen Vorstellungen formen will? Weiter ging es mit „Wenn Worte meine Sprache wären“, ein Titel, der sofort einleuchtet, nimmt man an, dass Bendzko grundsätzlich in Binärcode denkt. Auch der Titel „Unter die Haut“, weckt Terminator-Assoziationen. Aber kein Grund zur Beunruhigung: Wäre der Musiker wirklich ein Cyborg, dann wohl ein Spezialmodell – darauf programmiert, die perfekte Poplaufbahn hinzulegen, denn das würde erklären, warum bei ihm alles auf magische Weise zusammenfällt: Nachdenkliche Texte, Ohrwurmmelodien und diese warme Stimme, die selbst in der größten Halle unmittelbar klingt. Und obwohl „Immer noch Mensch“ erneut die Charts dominiert, bleibt der Lockenkopf in seinen Texten und im Leben nach wie vor auf dem Boden. Falls also tatsächlich bald die Roboter die Weltherrschaft übernehmen, kann man sich nur wünschen, dass sie wenigstens ein bisschen so sind wie Tim Bendzko.

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