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Velibor Čolić: Die Welt ist ein großer Flipper

Bildreiche Wörter von der Einsamkeit und dem vergeblichen Streben nach Glück

Velibor Čolić, vormals Schriftsteller, nun Balkankriegsdeserteur, landet auf der Flucht in Frankreich, dem Land der Literatur, der schönen Frauen und des wunderbaren Essens. Doch all die herrlichen Dinge bleiben dem Flüchtling verwehrt, sein Frühstück besteht aus Dosenfleisch, die Literatur aus gestohlenen Taschenbüchern – und die Kommunikation mit Frauen scheitert entweder am Sprachschatz oder den grellbunten Kleidern von der Heilsarmee. Velibor Čolić erzählt in bildreichen Worten von der Einsamkeit, der Ruhelosigkeit, vom Streben nach Glück, das manchmal so nah zu sein scheint, dass es umso mehr weh tut, es wieder gehen zu sehen. Denn der Geflüchtete bleibt für die Welt unsichtbar: „Ich bin ein Regenmann, eingeschlossen in Schweigen, geschüttelt von Zuckungen und vom rauen Husten der Schlaflosigkeit.“ es

Velibor Čolić Die Welt ist ein großer Flipper

Tempo, 2017, 224 S., 20 Euro

Aus dem Franz. von Claudia Steinitz

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