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White Wine: Killer Brilliance

Derzeit schwärmen alle von White Wine aus Leipzig. Bei uns ist „Killer Brilliance“ ein Lagerspalter.

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Verena Reygers, Mitja Steffens und Carsten Schrader von der kulturnews. Und als Gast: Jörg Tresp, der nun schon seit 2004 seinem Liebhaberherz folgt und das eigene Label Devil Duck Records betreibt.

Jörg: Okay, ich bin Soundexperimenten gegenüber weniger offen, aber da ich Menomena sehr mochte, kann ich dem schon was abgewinnen, und es gibt einfach ein paar richtig geniale Momente. Schön auch, dass Joe Haege mit diesem Bandprojekt den musikalischen Aufbruch Leipzigs unterstützt. Schon mit ganz, ganz großem Abstand das beste Album dieser Runde.

Verena: White Wine werden super gehypt, catchen mich aber null – trotz Referenzen wie PJ Harvey, David Bowie und Diamanda Galas. Dafür schreiben sie auf ihrer Webseite „Life is short. Don’t be an asshole“. Das ist doch nett und passt eigentlich gar nicht zu ihrem unzugänglichen, nihilistischen Sound.

Mitja: Ja, manchmal geht es auf „Killer Brilliance” ganz schön brachial zu, aber trotzdem schaffen White Wine es, dass die Songs irgendwie in sich stimmig sind – und das spricht schon sehr für die Band. Und wer es experimenteller mag, kann das Album auch fugenlos durchhören.

Carsten: So unzugänglich und brachial finde ich die Platte gar nicht – zumindest hatte ich mit ihr zu Veggielasagne und Weißwein auch einen netten Abend daheim. Tatsächlich ist es die einzige Platte, bei der ich mit Jörg hundertprozentig übereinstimme. Und wenn es tatsächlich einen White-Wine-Hype gibt, plädiere ich dafür, ihn unbedingt zu glauben!

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