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Andreas Mühe: Mischpoche

„Mischpoche“: Andreas Mühes Hommage an seine Familie lässt Ulrich Mühe (fast) wieder lebendig werden. Künstlergespräch am 2. Mai.

Er ist Teil einer ziemlich prominenten Familie, und so war klar, dass Andreas Mühe sich dieses Thema irgendwann auch in seiner Kunst vorknöpft. Unter dem bezeichnenden Titel „Mischpoche“ vereint der Berliner Fotograf im Hamburger Bahnhof einige seiner Familienmitglieder – verstorbene ebenso wie lebende – in großformatigen Porträts. Und was das für eine Familie ist: Andreas Mühe ist der Sohn des 2007 verstorbenen Schauspielers Ulrich Mühe und der Theaterintendantin Annegret Hahn, seine Halbschwester Anna Maria Mühe ist ebenfalls Schauspielerin, und sein Bruder Konrad Mühe ist als Künstler und Regisseur tätig. Für seine neue Werkserie nutzte Andreas Mühe einen komplexen Werkprozess, um die verstorbenen Familienmitglieder als verblüffend lebensecht anmutende Skulpturen nachzubilden. So wirkt es beinahe, als wäre Ulrich Mühe von den Toten auferstanden, und zugleich wird die Ambivalenz der Fotografie zwischen Wahrheit und Konstruktion verhandelt. Ein spannender Umgang mit der eigenen Geschichte und einer Familie, die durch ihre Kreativität dauerhafte Spuren hinterlässt. Andreas Mühe bildet da keine Ausnahme.

+++ Am 2. Mai um 18.30 Uhr sprechen Andreas Mühe und Norbert Bisky im Hamburger Bahnhof über die Ausstellung und über Identität im fotografischen wie malerischen Bild sowie Familienkonstellationen in der jüngeren deutschen Geschichte. An diesem Tag ist außerdem der Eintritt in den Hamburger Bahnhof im Rahmen von Volkswagen Art4All von 16 bis 20 Uhr frei.

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