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Ausstellungseröffnung: Neuer Blick auf Kuba

Mit „Liebesgrüße aus Havanna“ zeigen Kunstschaffende aus Kuba Zeitgenössische Kunst im internationalen Kontext.

Kuba, die karibische Insel mit den bunten Häusern, den Zigarren und Oldtimern, den Revolutionären Fidel Castro und Che Guevara: Für diese Assoziationen braucht es nicht mal einen Besuch. Ob Nachrichten oder Spielfilme, visuelle Medien tragen zu einem Großteil zum allgegenwärtigen Kubabild bei. Das zeigt allein der Ausstellungstitel, der an den James-Bond-Film „Liebesgrüße aus Moskau“ (1963) erinnert. Und wie jedes Produkt der Kunst, ist auch der Film immer ein Dokument seiner Zeit. In diesem Fall ist es die Zeit kurz nach der Kubakrise inmitten des Kalten Krieges, der mit dem Filmklassiker versinnbildlicht wurde. Dieses Sinnbild haftet heutigen Vorstellungen von Kuba noch immer an.

Aber was hat sich seitdem getan in der Kunst? Welches Bild von Kuba produzieren zeitgenössische Künstler*innen – und müsste sich nicht langsam mal ein neues Bild verbreiten, jenseits von Konflikten? In den Opelvillen kann man seine Assoziationen auffrischen: Mit Marta María Pérez Bravo zum Beispiel. Die in Havanna geborene Foto- und Objektkünstlerin macht mit ihren Werken auf afro-kubanische Religionspraktiken und Rituale aufmerksam. Und auf den großformatigen Gemälden von Carlos Quintana vereint sich figürlicher und sinnlicher Ausdruck seiner Reisen durch lateinamerikanische Staaten bis zu seiner Rückkehr zur kubanischen Heimat. Marco Castillo dagegen spannt in seinem Video „Generación“ (siehe oben) über die kubanische Kunst- und Intellektuellenszene der späten 70er Jahre einen Bogen zur Gegenwartskunst. Mit jeder neuen Perspektive darf man sich also getrost vom überholten Insel-Dasein-Image verabschieden.  jb

Opelvillen Rüsselsheim 12. 2.–14. 6.

Mehr Infos zur Ausstellung gibt es auf der Homepage der Opelvillen Rüsselsheim.

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