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Borgman

Skurril, boshaft und angsteinflößend: „Borgman“ von Alex van Warmerdam.

Tatsächlich originäre Geschichten im Psycho-Horror-Genre sind rar geworden. Dem Niederländer Alex van Warmerdam („Noorderlingen“) ist mit „Borgman“ allerdings ein solches Unikat gelungen.

Die Story, von der man nicht zu viel verraten sollte, ist so unvorhersehbar wie skurril, so boshaft wie angsteinflößend: Ein heruntergekommener Landstreicher (Jan Bijvoet) bittet ein wohlsituiertes Ehepaar (Jeroen Perceval, Hadewych Minis), bei ihnen ein Bad nehmen zu dürfen. Einmal im Haus, werden sie den Mann nicht mehr los und nichts ist, wie es anfänglich scheint. Auch bei der perfekten Vorstadtfamilie bröckelt die Fassade, und in diesem surrealen Albtraum verwundert es bald nicht mehr, wenn ein Bagger den Spießervorgarten geradezu symbolisch nach verstecken Leichen umgräbt.

So absurd das klingen mag, es fügt sich zu einer abgründigen, Genregrenzen überschreitenden Fabel, die nie alle Fragen beantwortet und sich schon deshalb etablierten Konventionen und Zuschauererwartungen entzieht. (ascho)

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