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Dekameron: Berliner Ensemble

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(Foto: © Matthias Koslik)

„Dekameron“: eine immersive Installation von Thomas Bo Nilsson

Sex! Wollust! Obrigkeitsspott! Liebe! Verzweiflung! Todesahnung! Boccaccios Mitte des 14. Jahrhunderts entstandenes „Decamerone“ ist nicht nur ein äußerst vielstimmiges literarisches Werk, sondern gilt auch als Blaupause für die Form der Novelle überhaupt und besticht bis heute durch seine ausgeklügelte Komposition und seine Lust am Regelbruch.

Einzelne Novellen des „Decamerone“ wurden verfilmt, wobei Pier Paolo Pasolinis „Il Decameron“ (1970) sicherlich der künstlerisch wichtigste Beitrag in einer Flut von eher auf erotische Drastik setzenden Produktionen war. Für die Bühne hätte eigentlich Kirill Serebrennikov den Stoff am Deutschen Theater inszenieren sollen, was allerdings wegen des Hausarrests des russischen Regisseurs bis auf weiteres verhindert bleibt. Entsprechend hat das BE jetzt die Nase vorn, auch wenn „Dekameron“ kein echtes Schauspiel ist, sondern eine immersive Installation, die Thomas Bo Nilsson in Koproduktion mit dem inklusiven Theater Rambazamba einrichtet.

Der schwedische Regisseur und Bühnenbildner ist in Berlin kein Unbekannter: Ursprünglich mit den dänisch-österreichischen Extremtheatermachern Signa verbandelt, hat er vor allem an der Schaubühne schon mehrere verstörende Projekte realisiert.

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