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Der Bunker

In Nikias Chryssos‘ kafkaesker Horrorgroteske "Der Bunker" quartiert sich ein junger Student bei einer Familie im Wald ein – und erlebt Seltsames.

Auf der Suche nach Ruhe quartiert sich ein junger Student (Pit Bukowski) bei einer Familie ein, die in einem Bunker im Wald lebt – und wird prompt als Hauslehrer für Sohn Klaus engagiert, der acht Jahre alt sein soll, aber von einem 30-Jährigen (Daniel Fripan) gespielt wird. In der kafkaesk verzerrten Realität von „Der Bunker“ völlig normal. Regisseur Nikias Chryssos zelebriert die Akzeptanz des Absurden, vermengt Horror und Groteske zu einer brillanten Karikatur der Kleinfamilie und ihrer autoritären Strukturen.

„Der Bunker“ ist gänzlich ohne öffentliche Fördermittel entstanden, finanziert werden konnte dieses im besten Sinne seltsame Werk nur durch die Schützenhilfe eines anderen Kinorebellen: Hans W. Geißendörfer, der nicht bloß die „Lindenstraße“ erfand, sondern mit „Jonathan“ (1970) oder „Ediths Tagebuch“ (1983) einst selbst großartige, unangepasste Filme drehte. Gemeinsam mit dem Coming-of-Age-Horror „Der Nachtmahr“ von Akiz oder Nicole Krebitz‘ radikalem Meisterwerk „Wild“ markiert „Der Bunker“ die lang erhoffte Wende in der deutschen Filmlandschaft: Weg von braven Konsens- und Themenfilmen, hin zu einem aufregenden, freien Kino ohne kreative Fesseln. Es rumort gewaltig deutschen Filmuntergrund!

„Der Bunker“ ist ab 22. 7. auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

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