Zum Inhalt springen

Der Tod von Ludwig XIV.

Der intime Historienfilm "Der Tod von Ludwig XIV." erzählt von den letzten Tagen des französischen Sonnenkönigs, der an Wundbrand stirbt.

Der Sonnenkönig (Nouvelle-Vague-Ikone Jean-Pierre Léaud), einst Inbegriff der Hybris und Selbstüberhöhung, siecht im Schloss Versailles dahin, der riesigen Palastanlage, die er sich selbst erbauen ließ. Die Schminke in seinem Gesicht kann längst nicht mehr verhehlen, dass der Verfall voranschreitet und sein Körper zum Gefängnis geworden ist.

Unerbittlich schaut Regisseur Albert Serra auf die Endgültigkeit des Sterbens, und wirft doch einen fast gütigen Blick auf den Monarchen, der teils reuig, teils ohnmächtig vor den Scherben seiner Regierungszeit liegt – während sich sein Hofstab um das von Kerzen gesäumte Sterbebett gruppiert und über die Zukunft des Landes verhandelt. Von den über 700 Zimmern des Schlosses sieht man nur ein einziges. Hinter der Tür lässt sich ein Saal erahnen; genau einmal gewährt uns der Film einen Blick durch die Gitterstäbe vor dem Fenster. Einen intimeren Film über politischen Umbruch hat es wahrscheinlich nie gegeben. sb

„Der Tod von Ludwig XIV.“ ist ab 12. 1. als DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

Beitrag teilen: