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Don Pasquale: Opernhaus, Stuttgart

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(Foto: © Martin Siegmund)

Bittersüßer Abschiedsschmerz: Jossi Wieler inszeniert Donizetti in Stuttgart

Man darf vom Ende einer Ära sprechen: Mit dieser Spielzeit verlassen Intendant Jossi Wieler und sein Chefdramaturg Sergio Morabito die Stuttgarter Oper, die sie mit ihrer gleichzeitig zurückhaltenden, intellektuellen und gewinnenden Art seit 2011 prägten.

Entsprechend ist die vorletzte Premiere der beiden Theatermacher auch belastet durch die Melancholie des Abschieds, auch wenn der Anlass eigentlich ein fröhlicher ist: Gaetano Donizettis 1843 uraufgeführte Opera buffa „Don Pasquale“ ist ein heiterer Stoff um einen älteren Junggesellen, der eine junge Schönheit heiraten möchte und sich angesichts dieser ungleichen Verbindung eine blutige Nase holt. Aber über dem burlesken Stück droht ebenfalls das kommende Ende: Als er „Don Pasquale“ komponierte, war der 43-jährige Donizetti schon schwerkrank, und wie um den nahenden Tod zu bannen, schrieb er eine „der überströmendsten, glänzendsten und poetischsten Opernpartituren, die die italienische Oper je geschaffen hat“, so Dramaturg Morabito.

Entsprechend kann man die Spielplanpolitik der Stuttgarter Oper auch als Aufforderung an das Publikum sehen, Ende und Abschied zwar zu akzeptieren, sich aber dennoch dem Rausch des Wohlklangs hinzugeben. Für diesen zeichnet Giuliano Carella verantwortlich, der die Produktion abwechselnd mit Marco Comin dirigiert.

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