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Elser – Er hätte die Welt verändert

„Elser“ ist ein packendes Drama über das gescheiterte Attentat auf Hitler 1939. Brillant in der Hauptrolle: Christian Friedel

Es wäre der wohl moralisch gerechtfertigste Mord der Geschichte gewesen: Der Schreiner George Elser verübte 1939, nachdem Deutschland in Polen einmarschiert war, ein Bombenattentat auf Adolf Hitler. Doch Elser scheiterte – und Hitler löste den Zweiten Weltkrieg aus und ordnete den Holocaust an, was am Ende den Tod von 65 Millionen Menschen bedeutete.

Regisseur Oliver Hirschbiegel, der sich in „Der Untergang“ den Tätern widmete, erzählt nun die Geschichte eines Widerständlers, der in der Wahrnehmung zu Unrecht hinter den Scholl-Geschwistern oder der Gruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg rangiert. Christian Friedel, bekannt geworden als Dorflehrer in Michael Hanekes Drama „Das weiße Band“, spielt Elser, der sich nächtelang im Bürgerbräukeller einschließen ließ, in dem Hitler am 8. November 1939 eine Rede halten sollte. Elser höhlte die Säule aus, die hinter dem Rednerpult stand, und platzierte seinen Sprengsatz darin. Er wurde auf der Flucht gefasst, gefoltert, in mehrere KZs interniert und schließlich im April 1845 erschossen.

Friedels Leistung ist das Prunkstück des Historiendramas: Mut, Entschlossenheit, Zweifel, Stolz, auch der gebrochene – alles bringt das ehemalige Ensemblemitglied des Staatsschauspiels Dresden auf den Punkt. Ein herausragender Schauspieler, ein wichtiger Film. (vs)

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