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Elvis & Nixon

1970 klingelt Elvis Presley im Weißen Haus, weil er US-Präsident Nixon treffen wollte – was er dann auch tat. "Elvis & Nixon" interpretiert die Begegnung.

Das Treffen im Oval Office hat 1970 tatsächlich stattgefunden, das offizielle Foto vom obligatorischen Händeschütteln steht ganz am Ende des Films. Worüber der King of Rock’n’Roll und der US-Präsident sich damals unterhalten haben, ist im Detail unbekannt. Regisseurin Liza Johnson hat das aber nicht davon abgehalten, herrliche Spekulationen anzustellen: Elvis sieht das Land vor die Hunde gehen, überall Pazifisten, Hippies, Kiffer und Kommunisten. Als FBI-Agent aber könnte er in Undercovermissionen diesem Treiben ein Ende bereiten. Klingt bescheuert? Presley hat das wohl tatsächlich so in einem Brief an Nixon vorgeschlagen. Und in der pointensicheren Komödie erscheint das durch die feine Charakterzeichnung sogar glaubwürdig.

Einen Lookalike-Contest würde Elvis-Darsteller Michael Shannon zwar nicht gewinnen, aber wie Kevin Spacey als Nixon balanciert auch er sicher auf dem schmalen Grat zwischen Parodie und Porträtstudie. „Elvis & Nixon“ benötigt zwar einen langen Anlauf, bis sich die beiden Superegos endlich gegenüberstehen – wie dann aber sämtliche Gepflogenheiten des Weißen Hauses über den Haufen geworfen werden, das ist ein intelligenter Spaß. ascho

„Elvis & Nixon“ ist als DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

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