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Hannah Weinberger. When Time lies

Klang des Alltags: Installationskünstlerin Hannah Weinberger macht Geräuschkulissen zu urbanen Soundtracks

Heute schon mal ganz genau hingehört? Hannah Weinberger macht eigentlich den ganzen Tag nichts anderes, denn die in Basel lebende Künstlerin liebt es, Alltägliches aus dem Zusammenhang zu reißen und allgegenwärtigen Geräuschen und Klängen eine neue Dimension zu geben. Sie transformiert große Findlinge aus den Schweizer Bergen zu natürlichen Soundverstärkern, fängt das atmosphärische Summen ein, das beim Reiben von Fingerspitzen auf Glas entsteht oder mixt aus Soundfetzen und Musikschnipseln eigenständige Klangwelten.

Weinbergers Stil entspringt einer Generation, die mit ständigem Medienzugriff aufgewachsen ist, und in ihren Ausstellungen stellt die 30-Jährige ebendiese Dauerverfügbarkeit in Frage, in Ton, Bild und Video. Sie verwandelt die soziale Geräuschkulisse in Soundtracks, rückt belanglos erscheinende Geräusche in unseren Aufmerksamkeitskosmos und macht die Besucher ihrer interaktiven Ausstellungen zu Mitmusikern. So auch in der Esslinger Villa Merkel, für deren Ausstellung „Hannah Weinberger. When Time lies“ sie auf den baulichen Kontext zurechtgeschnittene Installationen entwickelt hat.

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