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Heiner Müller!: HAU, Berlin

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(Foto: © privat)

Ein Heiner-Müller-Festival am Berliner HAU.

Nein, es gibt 2016 kein Jubiläum, keinen Geburtstag, keinen Todestag. Heiner Müller, der wahrscheinlich wichtigste deutsche Theaterdenker des 20. Jahrhunderts, wird zwar seit seinem Tod 1995 nur noch selten inszeniert, ist aber auf den Spielplänen der deutschsprachigen Theater mit seinem tiefen Geschichtspessimismus weiterhin ultrapräsent.

Weswegen das Festival, das vom 1. bis 12. März im Berliner HAU stattfand, unter dem Titel „Heiner Müller! Was jetzt passiert, ist die totale Besetzung mit Gegenwart“ auch ohne direkten Anlass wie passgeschneidert für das Jahr 2016 wirkte. Müller, der an der DDR verzweifelte, sah den Mauerfall nicht als Befreiung, sondern als Gelegenheit, weitere Mauern zu errichten – und wenn man sich das zerfallende Europa in der Flüchtlingskrise anschaut, dann stellt man fest, dass die pessimistischen Vorahnungen des Dramatikers wahr wurden.

Und dass dieses Festival im HAU veranlstaltet wurde, an dem Ort, der wie kein anderer Politik, Party, Theorie und Theaterpraxis zusammendenkt, war ebenfalls folgerichtig. Präsentiert wurde die Auseinandersetzung mit Müllers Positionen durch so unterschiedliche Künstler und Theoretiker wie Bibiana Beglau, Laurent Chétouane, Phil Collins und Hans-Jürgen Syberberg.

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