Zum Inhalt springen

Helena Hauff: Qualm

Der Titel ist Programm, es raucht im Club. Doch „Qualm“ von Helena Hauff wäre nicht das Technoalbum des Jahres, wenn der Titel nicht noch eine zweite Bedeutungsebene hätte.

Vermutlich ist das neue Album mit der angestammten Mischung aus Techno, Detroit Electro, Acid, EBM und Industrial näher an den kompromisslosen DJ-Sets der Hamburgerin als all ihre Veröffentlichungen zuvor. „Während ich mich bei der letzten Platte an Songstrukturen und poppigeren Sachen ausprobiert habe, wollte ich jetzt wieder minimalistischer arbeiten, ein bisschen rougher, härter und im Ansatz auch simpler werden“, kommentiert Helena Hauff. Es brennt im Club, und da ist es nur folgerichtig, dass die Produzentin und DJ ihrem dritten Album den Titel „Qualm“ gegeben hat. Auch, weil der Titel noch eine zweite Bedeutungsebene hat: Das englische Wort „qualm“ bedeutet „Zweifel“ oder „Skrupel“ und lässt sich auf den melancholischen Unterbau beziehen, der ihre Tracks bei aller Härte auszeichnet. Hauff spielt mit dieser Doppeldeutigkeit: Weiß das zurückgenommene Titelstück nicht so genau, wo es hinwill – Trockeneisnebel zieht auf, aber es kommt zu keiner Entladung –, folgt mit „No Qualms“ dasselbe Stück in einer von Beats angetriebenen Version, die voll auf die Zwölf geht.

Ein ausführliches Interview mit Helena Hauff zu „Qualm“ gibt es auf umagazine.de

Beitrag teilen: