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Im Januar auf Tour: We Are The City

Wa Are The City gehen mit „Above Club“ auf Deutschlandtour

Mit „Above Club“ haben We Are The City ohne jeden Zweifel eines der besten Alben des letzten Jahres veröffentlicht, und wir sind sehr stolz darauf, die Deutschlandtour des kanadischen Trios präsentieren zu dürfen.

„Above Club“ folgt auf „Violent“ sowie den gleichnamigen Film, der von der Band selbst geschrieben und in Norwegen gedreht wurde. Der Film feierte im Laufe des vergangenen Jahres überall auf der Welt Erfolge, inklusive einer Perspective Canada Official Selection beim Cannes Film Festival, Vorführungen beim Karlovy Vary International Film Festival, San Sebastían International Film Festival, Los Cabos Film Festival, und er gewann Best Canadian Film und Best BC Film beim Vancouver International Film Festival.

So wunderbar eingängig Songs wie „Keep on dancing““ oder „Kiss me, Honey“ auch geraten sind, steckt doch wieder ein innovativer Ansatz hinter „Above Club“: Cayne McKenzie, Andrew Huculiak und David Menzel haben das Album spontan und vor allem auf Improvisationen basierend eingespielt und die Aufnahmen als 24/7-Videostream im Netz übertragen.

15. 1. Erfurt
16. 1. Haldern
20. 1. Köln
21. 1. Wiesbaden
22. 1. Freiburg
29. 1. Dresden
30. 1. Hamburg
31. 1. Berlin

Hier unser Feature aus dem aktuellen Heft:

Finde den Fehler!

Die kanadische Band We Are The City wollte wissen, wie weit sie für ein innovatives Album gehen würde – und machte sich gläsern.

„Ein Spaziergang war das für uns nun wirklich nicht“, empört sich Sänger Cayne McKenzie am Telefon und lässt ein langes Schnaufen folgen, das die Anstrengungen der letzten Wochen vertonen soll. Nachdem die kanadische Band We Are The City an ihrem letzten Album jahrelang geschraubt und zu „Violet“ sogar noch einen bei diversen Filmfesten prämierten Spielfilm abgedreht hat, liegt die Vermutung natürlich nah, dass das Trio für die aktuelle Platte einfach mal eine entspannte Nummer wollte: „Above Club“ haben sie völlig unvorbereitet und innerhalb weniger Wochen eingespielt. „Klar, es ging ziemlich schnell – trotzdem war der Aufwand kaum geringer: Wir haben einen 24/7-Livestream im Studio eingerichtet, mussten die ganzen Social-Media-Aktivitäten koordinieren, und vor allem war da dieser ständige Druck, nur mit Improvisationen ein gutes Album aufzunehmen“, hält McKenzie dagegen.

Manchmal kann es eben schon ein Fluch sein, als Band den guten Ruf zu haben, eingängige Gitarrenmusik mit innovativen Experimenten zusammenzubringen und niemals ein konventionelles Album aufzunehmen. „Unsere ersten Planungsgespräche waren so absurd, dass wir sogar angefangen haben, einen radikalen Genrewechsel zu überlegen“, lacht McKenzie. Schließlich war er es, der die rettende Idee mit der gläsernen Aufnahmesituation hatte – wobei nicht etwa die trashige Fernsehserie „Big Brother“, sondern der Film „Die Truman Show“ als Inspiration für die Studiokamera diente. „Im digitalen Zeitalter ist die Idee einer Realität hinter der sogenannten Wirklichkeit natürlich hochaktuell, und dieses Konzept hat uns viel Platz für doppelbödige Spielereien eingeräumt.“

So überraschend es für den Hörer sein mag, dass „Above Club“ trotz seiner Entstehung sowohl mit Ohrwürmern wie „Kiss me, Honey“ als auch mit aufregenden Detailspielereien aufwartet – für die Band ist es das auch. „Mich fasziniert, wie hoch der kreative Anteil von Zufällen und vermeintlichen Fehlern ist“, räumt McKayne ein. Vor allem die Analyse seiner eigenen Texte wird ihn wohl noch eine ganze Zeit beschäftigen. „Es ist ein Konzeptalbum über das Leben in einem Club geworden – einfach weil wir unser Equipment in einem leeren Kellerraum unter einem Club aufgebaut haben. Vieles in den Texten ist natürlich ironisch gemeint, aber ich habe keine Ahnung, was ich mit den Nightlife-Analogien eigentlich verarbeitet habe.“

McKayne sollte sich auf der ausgiebigen Tour ein bisschen Zeit nehmen, um in sich reinzuhorchen – danach steht schließlich schon das Brainstorming fürs nächste Albumkonzept an. „Ach, da mache ich mich nicht verrückt“, wehrt er ab. „Wenn uns gar nichts mehr einfällt, dann ist das eben ein verlässliches Zeichen, dass wir uns besser auflösen sollten“, sagt er abschließend – und man wünscht sich, weit mehr Bands würden mit dem Anspruch von We Are The City an ihre Musik gehen.

Carsten Schrader

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