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Iron & Wine

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(Kim Black)

Auf „Beast Epic“ kehrt Bartträger Sam Beam zum sperenzchenlosen Indiefolk früherer Tage zurück.

Der Bart sitzt, die Akustikgitarre ist treue Gefährtin, und auf gefühlt der Hälfte aller Bilder, die es von ihm gibt, ist Sam Beam irgendwo im Wald zu sehen – kein Zweifel: Hier wandelt das Epitom des modernen Indiefolk auf sanften Sohlen, doch tiefe Spuren hinterlassend. Als Iron & Wine hat der Amerikaner bereits 2002 seine Karriere begonnen – Jahre, bevor Justin Vernon sich in seiner Waldhütte in Bon Iver verwandelte oder die Fleet Foxes ihre ersten gemeinsamen Harmonien sangen. Beams musikalische Anfänge waren eher unambitioniert und vor allem hausgemacht: Sein erstes Album „The Creek drank the Cradle“ besteht aus Demos, die er im eigenen Studio aufgenommen hat, wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, Filmkunde an der Universität zu unterrichten. Sein folkiger Lo-Fi-Sound brachte dem Singer/Songwriter überschwängliche Vergleiche mit Nick Drake oder Neil Young ein. Auch das sicherte Iron & Wine fortan einen Platz in den Herzen vieler Hörer, den die zweite Platte „Our endless numbered Days“ noch weiter ausbaute. Dass Beam insbesondere mit seinen letzten zwei Alben die Genrepalette auf weniger rustikale Tendenzen ausgeweitet hat, konnte wohl nicht einmal die Hardcore-Puristen verschrecken, denn die hatten immerhin noch die poetischen Texte und die samtene Stimme, die Iron & Wine ebenfalls auszeichnen. Und doch wird sie die musikalische Rückbesinnung auf dem Neuling „Beast Epic“ erfreuen – Beam hat die Arrangements wieder etwas zurückgeschraubt und sich erneut tiefer in den Wald gewagt. Dorthin folgen wir ihm nur zu gerne.

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