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Jaguwar: Ringthing

Bei diesem Trio aus Berlin gerät Bernd Begemann in Ekstase.

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Siegfried Bendix, Mitja Steffens und Carsten Schrader von der kulturnews. Und als Gast: Bernd Begemann, der mit dem Pianisten Kai Dorenkamp in diesem Monat das Album „Die Stadt und das Mädchen“ veröffentlicht, auf dem die beiden zwölf Songs aus Begemanns Werk in die klassisch-romantische Form des Liederzyklus überführen.

Bernd: Der Knaller: der große Sound, die meisten Gitarren-Bodeneffektgeräte seit My Bloody Valentine, aber im Gegensatz zu den Shoegaze-Gründern sind Jaguwar eine dynamische Rockband, die, öhm, ABGEHT … was dynamische Rockbands halt so tun. Wer sich an den gelegentlich an Robert Smith erinnernden Gesängen nicht stört, hat ein potentielles Lieblingsalbum gefunden.

Siegfried: Das ist die Musik, wegen der ich am Samstagabend nicht mehr in Indiediscos wie das Hamburger Molotow gehen kann, weil ich mich dann nur langweile. Es gibt einfach schon zu viele dynamische Rockbands, und im Gegensatz zu My Bloody Valentine fehlen die großen Songs vollkommen.

Mitja: Ich hatte nach den ersten beiden Songs fast mit einer charmanten Indierockband gerechnet – doch dann kommen sie immer häufiger mit lärmendem Noiserock um die Ecke. Das ist dann leider nicht mehr so ganz die Art dynamische Rockband, die mir gefällt, aber für ein Debüt ist das schon okay.

Carsten: Finde ich auch. Allerdings war ich erleichtert, als es lärmiger wurde, mag so kontrastiert aber auch die Popmomente sehr. Seit wann haben denn Bands wie dieses Trio aus Berlin in der Indiedisko eine Chance? Wann immer ich zuletzt im Molotow war, klebten die noch bei Pete Doherty.

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