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Joana Vasconcelos: Maximal

Spektakulär: Joana Vasconcelos fertigt gigantische Skulpturen aus Alltagsgegenständen. Ab 7. 4. zu sehen in Brühl.

„Ich finde es schön, meine portugiesische Kultur mit anderen teilen zu können“, sagt Portugals bekannteste zeitgenössische Künstlerin. Seit 2005 auf der Biennale in Venedig ihre meter­hohe Skulptur „Die Braut“, zusammengesetzt aus zigtausenden Tampons, international einschlug, arbeitet Joana Vasconcelos von Lissabon aus weltweit für viele bedeutende Häuser – die tatsächlich auch große Ausstellungsräume haben müssen. Denn Vasconcelos arbeitet immer gigantisch, unübersehbar, spektakulär. Sie kreiert mit ihrem Team voluminöse Un­geheuer aus Stoff­resten oder gigantische Skulpturen aus Alltags­gegenständen – wie die Walküre aus Plastikbesteck auf unserer Abbildung, zu der Fado erklingt –, sie überzieht auch schon mal einen Hubschrauber mit Blattgold und schmückt ihn mit rosa Straußenfedern, um ihn dann im Schloss von Versailles aufzustellen. So wäre Marie Antoinette heutzutage gereist, heißt es dazu lakonisch von der 47-jährigen. Verrätselt ist absichtlich nichts: „Man betrachtet mein Werk, und dann versteht man die Bot­schaft dahinter.“ Vasconcelos’ Konzeptkunst hat entschiedenen Pop­appeal, den sie gezielt mit tradiert weiblichen Handarbeits­techniken wie Häkeln oder Nähen bricht. Und mit Humor. Das teilt man doch gern! Die Ausstellung „Joana Vasconcelos: Maximal“ im Max-Ernst-Museum in Brühl ist ihre erste Einzelschau in einem Museum in Deutschland und läuft vom 7. 4. bis 4. 8.
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