Zum Inhalt springen

Die Frau, die vorausgeht

Ein feministischer Western? Mitnichten. „Die Frau, die vorausgeht“ mit Jessica Chastain handelt von weiblicher Selbstermächtigung im Wilden Westen.

Jessica Chastain spielt in „Die Frau, die vorausgeht“ die New Yorker Society-Lady Catherine Weldon. Sie bekommt nach dem Tod ihres Mannes einen Engagement-Flash: Weldon reist Ende des 19. Jahrhunderts ins Standing-Rock-Reservat nach North Dakota, um den dort lebenden Sioux-Häuptling Sitting Bull zu malen. Und tappst in ihrem Edler-Wilder-Romantizismus zunächst in jedes Fettnäpfchen.

Schauspielern Jessica Chastain ist übrigens eine der wichtigsten Frauen in Hollywood. Denn die 41-jährige US-Amerikanerin ist nicht nur Ko-Chefin der Produktionsfirma Freckle Films, die Equal Pay praktiziert; sie übt auch wann immer möglich Kritik an der männlichen Dominanz und der Frauenfeindlichkeit in der Filmindustrie, per Tweet zum Fall Harvey Weinstein, als Jurymitglied der Filmfestspiele von Cannes oder in einem Interview mit dem Tagesspiegel: „Frauen im Kino haben nach wie vor oft keine Stimme. Ihr Standpunkt, ihre Agenda, ihre Bedürfnisse kommen nicht zum Ausdruck, abgesehen vielleicht von der Sehnsucht nach einem Mann. Ich selber mache solche Filme nicht. Ich spiele weibliche Charaktere, die sich nicht über ihre Beziehungen definieren, sondern durch das, was sie tun und was sie sagen.“ Absolut richtig – Jessica Chastain verkörpert nicht nur in „Die Frau, die vorausgeht“ die gleichberechtigsten Frauen im modernen Kino, nachzuprüfen in „Zero Dark Thirty“, „Die Erfindung der Wahrheit“ oder „Molly’s Game“ (ab 27. 7. auf DVD). Beispielhaft ist ihr Vorhaben, jedes Jahr mindestens einen Film mit einer Regisseurin zu drehen. Das hat sie mit „Die Frau, die vorausgeht“ getan – Regie führte Susanna White. vs

Alle Kinovorstellungen und Spielzeiten in Ihrer Stadt von „Die Frau, die vorausgeht“ gibt es auf daskinoprogramm.de

Beitrag teilen: