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Wackersdorf

Wegen der Rodung des Hambacher Forsts aktueller denn je: Das Politdrama „Wackersdorf“ von Oliver Haffner zeigt, wie wichtig ziviler Ungehorsam ist.

Sie ist schlechthin das rote Tuch des zivilen Widerstands gegen den Staat: die ab 1981 geplante und bis 1989 für insgesamt 10 Milliarden Mark vorangetriebene Wiederaufbereitungsanlage für Atombrennstäbe im oberpfälzischen Wackersdorf. Das lag zum Großteil am massiven Protest der Bevölkerung. Zum anderen aber auch an SPD-Landrat Hans Schuierer, der im Film „Wackersdorf“ von Johannes Zeiler gespielt wird und alle Anweisungen der Landesregierung in München ignoriert – bis man ihn durch eine Gesetzesänderung entmachtet. Oliver Haffners Verfilmung dieses historischen Aufbegehrens streift die Protestkultur nur am Rande und dann verklärend kitschig. Das starke Zentrum des Films ist die politische Intrige. Bayerische Staatssekretäre und Umweltminister agieren Hand in Hand mit der DWK, die die Monsterfabrik baut. Die Politiker bloß „Marionetten vom Großkapital“, wie eine Demonstrantin ruft? Wer die 80er-Jahre und ihre Schlachten in Wackersdorf kennt, schmunzelt nur über das Plakative dieser Aussage – nicht aber über die Aussage selbst. jw

Alle Kinovorstellungen und Spielzeiten in Ihrer Stadt von „Wackersdorf“ gibt es auf daskinoprogramm.de.

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