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Wie gut ist deine Beziehung?

Sollte man seine Partnerschaft so optimieren wie andere Leute eine Firma? Lieber nicht, wie hier bewiesen wird.

Mit seiner Junge-gegen-Alte-WG-Komödie „Wir sind die Neuen“ gelang Regisseur Ralf Westhoff vor vier Jahren ein Überraschungserfolg. In seinem neuen Film „Wie gut ist deine Beziehung?“ sind alle Hauptfiguren etwa gleich alt, doch auch hier geht es um Krisen im Zusammenleben und darum, wie man aneinander wächst. Weil sein bester Freund und Kollege Bob plötzlich von seiner Freundin verlassen wird, kommen auch Programmierer Steve (Friedrich Mücke) Zweifel: Kann ihm das mit Carola (Julia Koschitz) auch passieren? Entgehen ihm am Ende Zeichen, die auf eine Trennung hindeuten könnten? Sollte er sich und seine Beziehung optimieren, so, wie es in seiner Firma auch gerade von Unternehmensberatern gemacht wird? Steve setzt aus Präventivgründen eine Dynamik in Gang, die nicht nur den neuen Freund von Bobs Ex involviert, sondern seine Beziehung mit Carola überhaupt erst ins Wanken bringt … Westhoffs dialoglastige, entschleunigte Art, Filme zu drehen, mag dem Freund spritziger, rasanter romantischer Komödien zur Geduldsprobe werden. Westhoff ist ein erzählerischer Seismograph; sein Blick auf unser Beziehungsleben gilt nicht den großen Dramen und Szenen, sondern den Mikroerschütterungen, die diese auslösen: der nicht erfolgten Selbstreflektion, der unausgesprochen Verunsicherung, der unnötig ausgesprochenen Rückversicherung. „Wie gut ist deine Beziehung? “ ist ein wortreiches Kleinod. vs

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