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Lucy Fricke: Töchter

Sterbende Eltern, verkorste Beziehungen – und sehr viel besser wird es wohl auch nicht mehr werden: Lucy Fricke muss einen verdammt guten Roman geschrieben haben, wenn man von dieser miesen Zwischenbilanz gar nicht genug bekommen kann.

Mit ihrer besten Freundin Martha macht Betty sich auf, um Marthas todkranken Vater auf seiner letzten Reise in ein Schweizer Hospiz zu begleiten. Doch das ist nur der Anfang eines Roadtrips, der die beiden Heldinnen nach vielen überraschenden Wendungen über Italien bis nach Griechenland führt, und im letzten Drittel des Romans nimmt Autorin Lucy Fricke sich auch einfach mal die Freiheit raus, das Genre zu wechseln. Doch so spannend und wunderbar absurd die Handlung auch ist, macht Fricke mit ihrem vierten Roman „Töchter“ vor allem wegen ihrer Ich-Erzählerin Betty einen Riesensprung: Immer wieder lässt sie Betty Wahrheiten über die Liebe und das Leben raushauen, die man sich am liebsten an die Wand heften möchte. Ähnlich ist auch ein Interview mit Lucy Fricke: „Natürlich merke ich, dass es eine Generation nach mir gibt, die sich vegan ernährt, Sport treibt, mindestens vier Sprachen fließend spricht – und ich hocke mit Zigarette vor meinem Schnitzel und denke: Das ist nicht mehr meine Welt, was ist das nur für eine Jugend“, beschreibt sie ihr Lebensgefühl mit Anfang 40.

Das komplette Interview mit Lucy Fricke über „Töchter“ kann man auf uMagazine.de lesen.

 

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