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Bitterböse Bildergeschichte reloaded

Regisseur Antú Romero Nunes
Regisseur Antú Romero Nunes (© Armin Smailovic)

„Max & Moritz“? Echter Horror, findet Theaterregisseur Antú Romero Nunes

Beleidigungen, Sachbeschädigungen, Diebstahl, Hausfriedensbruch, Tierquälerei, schwere Körperverletzung: Wer das auf dem Kerbholz hat, dürfte eine nicht unerhebliche Haftstrafe verbüßen – oder aber, er wird zum Kinderbuchklassiker! Max und Moritz, die von Wilhelm Busch in den 1860ern erdachten Lausbuben, waren nicht zimperlich – und genau deswegen zeitweise sogar für Kinder und Jugendliche verboten (in der Steiermark sogar noch bis 1929!). Irgendwann aber wurden die Missetäter, die am Ende ihrer Streiche selbstverschuldet auch ihr eigenes Ende finden, aller Derbheit zum Trotz in den Kanon der Jugendliteratur aufgenommen. Weil es sich so schön reimte? Weil Buschs Bilder so gewitzt daherkamen? Regisseur Antú Romero Nunes (Foto) ist fasziniert von dieser eigentlich unglaublichen Wandlung der Wahrnehmung und übersetzt den bösen Ur-Comic von Wilhelm Busch in die Sprache des Theaters. Das Böse und die fehlende moralische Implikation interessieren ihn an dieser Erzählung genauso wie das, was man nicht auf den Bildern sieht und bislang nur ahnte … Deswegen ist der Theaterbesuch von „Max und Moritz“ auch erst ab 16 Jahren empfohlen.

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