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Moon Duo: Occult Architecture Vol. 1

Stagnation als Konzept: „Occult Architecture Vol. 1“ von Moon Duo

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Carsten Schrader, Mitja Steffens und Philipp Kressmann von der kulturnews. Und als Gäste: Gitarrist Finn Schwieters und Bassist Luca Göttner von der Band Giant Rooks, die mit „Real Estate“ gerade eine gar großartige Debüt-EP veröffentlicht haben.

Giant Rooks: Da passiert auch mal in einem Song 8 Minuten gar nichts. Aber die Fuzz-Gitarren stören schon nach kurzer Zeit. Ist zwar eine interessante Mischung aus Shoegaze und Krautrock, bleibt uns aber zu mechanisch-monoton.

Mitja: Um noch einen Fufanu-Vergleich anzustrengen: Moon Duo könnten deren bösartige Steigerung sein. Mir war das ehrlich gesagt schon beim zweiten Song zu strapaziös für meine Nerven. Psychedelische Songs, die bis zu 10 Minuten ausufern, da sage ich: Danke. Danke, aber danke nein.

Carsten: Hahaha, du bist berechenbar, Mitja. Ehrlich gesagt, hatte ich schon beim Opener viel Spaß, weil ich mir dein angewidertes Gesicht vorgestellt habe. Ich mag Moon Duo als Liveact sehr, gebe aber zu, dass sie mit dieser Platte die Geduld der Hörer schon arg herausfordern. Andererseits ist Stagnation als Konzept nicht uninteressant, oder, Philipp?

Philipp: Ich finde ja tatsächlich, Moon Duo haben ihren eigenen Anspruch durchaus erfüllt, den Zyklus der Jahreszeiten mit musikalischen Mitteln auszudrücken. Zwischen Drone-Gewitter und Shoegaze-Regenbogen findet man sowohl unterkühlte Arrangements wie auch angenehm warme Psychedelicriffs. Kopfschmerzen bekomme ich bei so viel Klimawechsel allerdings auch.

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