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Nichts passiert

Ausnahmeschauspieler Devid Striesow brilliert in „Nichts passiert“ als harmoniesüchtiger Familienvater.

Devid Striesow ist zweifellos einer der besten Schauspieler Deutschlands – in seinem neuen Film „Nichts passiert“ stellt er das noch einal nachdrücklich unter Beweis: In dem schwarzhumorigen Drama ist Striesow, der gerade erst in der Hape-Kerkeling-Verfilmung „Ich bin dann mal weg“ im Kino war, als rückgratloser Thomas zu sehen. Dem harmoniesüchtigem Familienvater geht der liebe Frieden über alles, weshalb er auch gegen den Willen seiner Frau und seiner Tochter die 15-jährige Tochter seines Chefs mit zum Skiurlaub in die Alpen nimmt. Die Rivalität zwischen den beiden Teenagermädchen ignoriert er, die Ehekrise lächelt Thomas mit einem „Aber ich lieb dich doch“ weg. Als die Tochter seines Chefs behauptet, von einem Jungen aus dem Ort vergewaltigt geworden zu sein, verdrängt Thomas auch diesen Konflikt. Statt sich der Sache anzunehmen, flüchtet er sich in Lügen und Halbwahrheiten, seine Versuche, seine vermeintlich heile Welt intakt zu halten, nehmen immer abstrusere Formen an.

Striesow zeigt hier sein ganzes Können darin, ambivalente Charaktere zu spielen; als Zuschauer fiebert man mit diesem seltsamen Thomas mit, auch wenn der befremdliche Verhaltensweisen an den Tag legt und mit seiner Vogel- Strauß-Politik alles nur noch schlimmer macht. Ein echter Schauspielerfilm!

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