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Paul Ingendaay: Königspark

Ingendaay

Paul Ingendaay wählt in „Königspark“ viele unterschiedliche Blickwinkel für die Beschreibung von Menschenhandel und Prostitution: den der Journalisten, den der Huren, den einer jungen Kämpferin und – den eines Zuhälters.

Nuria betreibt die für ihre Brutalität gefürchtete Kampfsportart Mixed Martial Arts. Neben ihrer WG ist die Casa di Campo in Madrid ihr Zuhause, nicht wegen des schnellen, käuflichen Sex, den man dort in allen Variationen kriegen kann, sondern wegen der Menschen, die sich auf diesem billigen Strich verkaufen. Schon bald steht sie auf der Gehaltsliste des Zuhälters Rico Vargas, weil Nuria seinen Huren eine Form von Schutz gibt, die Ricos Wächter nicht bieten können. Doch immer stärker wird die Gewissheit: Nuria und Rico wollen absolut nicht das Gleiche, und die Situation spitzt sich immer mehr zu. Paul Ingendaay wählt viele unterschiedliche Blickwinkel für die Beschreibung von Menschenhandel und Prostitution: den der Journalisten, den der Huren, den einer jungen Kämpferin und – den eines Zuhälters. Alles wird erklärt, nichts beschönigt. Wie Sex im Kapitalismus zur Ware wird, ist das eine, viel schlimmer wird die Abhängigkeit, wenn diese Mechanismen sich im Rahmen der Globalisierung bis in die afrikanische Landbevölkerung hinein auswirken.

 

 

Paul Ingendaay Königspark

Piper, 2019, 400 S., 22 Euro

 

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