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Peer Gynt: Deutsches Schauspielhaus, Hamburg

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(Foto: © Matthias Horn, 2016)

Simon Stone zeigt in Hamburg einen Gender-„Peer Gynt“.

Die letzte Hamburger Inszenierung von Ibsens „Peer Gynt“ ist noch gar nicht allzulange her: 2009 inszenierte Jan Bosse den „nordischen Faust“ am Thalia, als so blutiges wie unernstes Spiel zwischen Pappkartons.

Wer sich noch erinnert, kann also einen Vergleich anstellen, zwischen der Version des mittlerweile schon fast als Altmeister durchgehenden Bosse und der Neuinszenierung des jungen Regisseurs Simon Stone. Der in den vergangenen Jahren eine der eindrucksvollsten Karrieren in der deutschsprachigen Theaterwelt absolvierte: Es brauchte gerade mal eine (durchaus beeindruckende) „Orestie“ in Oberhausen, schon standen Stone die Türen von Burgtheater bis Münchner Kammerspiele offen, derzeit ist der Australier Hausregisseur in Basel. Unter Trüffelschwein-Gesichtspunkten kommt es da fast ein wenig spät, wenn das Schauspielhaus Stone jetzt erst als Regisseur entdeckt – aber wir wollen das heißlaufende Hypekarrussell nicht noch mehr anfeuern, sondern freuen uns erstmal auf einen unkonventionellen Klassikerzugriff.

Stone kommt mit einer Neuüberschreibung von „Peer Gynt“ nach Hamburg, was die vielstimmige, immer ihren eigenen Widerspruch mitdenkende Vorlage noch um weitere Aspekte bereichert – zum Beispiel um den bei Ibsen noch zweitrangigen Gender-Aspekt.

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