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Peter Doherty & The Puta Madres

Peter Doherty & The Puta Madres

Peter Doherty hat die Skandale vorerst hinter sich gelassen – und klingt mit neuer Band so entspannt wie selten zuvor.

Noch vor wenigen Jahren galt es nur als eine Frage der Zeit, bis Peter Doherty den Drogentod stirbt – die Band The Indelicates hat mit „Waiting for Pete Doherty to die“ sogar einen Song darüber geschrieben. Dafür, dass Doherty aus der Yellow Press lange nicht wegzudenken war, weiß man erstaunlich wenig darüber, wie es aktuell genau um ihn bestellt ist; dafür scheint der Songwriter eine im Rückblick unerwartete Antwort auf die Frage gefunden zu haben, wie er mit seinem Ruf als troubled genius einerseits und dem Coolnessverlust kaputten Rock’n’Roll-Chics andererseits umgehen soll: Etwa im Zweijahresrhythmus veröffentlicht Doherty neue Platten, mal mit den Libertines (selbst deren Comeback war 2015 keine Sensation mehr), mal solo, und nun eben mit neuer Band im Rücken. Auch wenn Doherty wohl auf ewig dazu verdammt sein wird, den matten Glanz vergangener Tage heraufzubeschwören, indem er live „Fuck forever“ skandiert, geht er seinem Ruf nicht auf den Leim: Absolut nichts an seinen neuen Songs ist originell, kaum etwas zwingend, aber es ist mindestens sympathisch, wie der 40-Jährige gänzlich unaufgeregt einfach ein paar neue, gar nicht mal so neu klingende Doherty-Songs raushaut. Klassisch britisches Songwriting, getragen von gemächlich schrammelnden Gitarren, hier und da mal eine Geige, und über allem Dohertys Gesang, so verschlafen und leiernd wie eh und je – höchstens ein bisschen zufriedener. msb

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