Zum Inhalt springen

Poliça And Stargaze: Music for the long Emergency

Big Love: Poliça haben mit dem Klassikkollektiv stargaze ein Album eingespielt.

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Mitja Steffens, Carsten Schrader und Verena Reygers von der kulturnews. Und als Gast: Jan Paersch, der uns als freier Musikjournalist nicht nur Monat für Monat mit spannenden Interviews und klugen Rezensionen erfreut, sondern auch im Chat eine gute Figur macht – auch wenn seine erste selbstgekaufte Kassette von Roxette war.

Jan: Ich habe mit der US-Band Poliça nie etwas anfangen können, diese 80s-Wave-Goth-Elemente waren gar nicht meins. Das hier ist raffinierter („Fake Like“ ist ein Hit!) und besser – viel zu selten werden Streicherensembles im Pop eingesetzt, um auch mal zu verstören.

Mitja: Die Vereinigung der beiden verlockt mich auch mehr als bisher. Man wird zu Beginn der Platte mit dem süßlichen „Fake Like” verführt und schon mit dem nächsten Stück in eine dystopische Welt geworfen.

Carsten: Ich muss da eine Schippe Euphorie drauflegen: „Fake Lies“ ist der Überhit dieser Platte, und nach drei großartigen, aufeinander aufbauenden Alben bauen Poliça durch diese Kollaboration mit dem Berliner Klassikkollektiv Stargaze um André de Ridder einen überraschenden Schlenker ein, der gar nicht so radikal ausfällt wie die sehr experimentelle EP mit Steve-Reich-Interpretionen. Schönheit der Chatrunde, Empfehlung für die Jahrescharts, all das.

Verena: Ich habe Poliça bislang vor allem wegen Channy Leaneaghs Zitat „date less, make more art“ geschätzt, das neben meinem Schreibtisch hängt. Das Date mit Stargaze geht aber vollends auf. Streicher mit Kellermief, hymnische Songs, die nicht auf Coolness verzichten, dieses Album ist big love!

Beitrag teilen: