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Rammstein: XXI

Eine Vinylbox für Bodybuilder: Rammstein geben alles – und zwar neu heraus.

Als Rammstein 1995 debütierten, war es ja noch so, dass alte Platten auf CD neu vermarktet wurden. Heute ist es umgekehrt: Allein vier der sechs Studioalben dieses schweren, schweren Sets erscheinen nun erstmals auf (Doppel-)Vinyl, nämlich „Herzeleid“ (1995), „Sehnsucht“ (1997), „Reise, Reise“ (2004) und „Rosenrot“ (2005).

Ebenfalls enthalten sind natürlich „Mutter“ (2001), „Liebe ist für alle da“ (2009) sowie zwei LPs mit 16 Raritäten quer durch die Karriere. Und die dürfte auch Rammstein-Verächter beeindrucken: Neben Millionenauflagen gelangen der Band auch große Renommeeerfolge – etwa als David Lynch sie in einem Soundtrack unterbrachte oder sie den legendären Madison Square Garden in New York ausverkauften.

Grund für den Erfolg ist das stimmige Gesamtkonzept: Rammstein begeistern die Fans mit elektronisch imprägniertem metallischem Riffrock, ihre Texte loten alle Abgründe zwischen Furor und Verletzlichkeit aus, optisch und vokalästhetisch spielen sie geschickt mit amerikakompatiblen teutonischen Klischees, und ihre Konzerte sind pyromanische Events mit vielen Wow-Effekten.

Ja, Rammstein sind schon einmalig – und diese schwere, schwere Vinylbox ist es definitiv auch. Wer keine Muckis hat wie Till Lindemann, nimmt am besten die Sackkarre mit in den Laden. (mw)

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