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Tokyo Tribe

„Tokyo Tribe“ von dem japanischen Regievantgardisten Sion Sono mischt auf atemberaubende Weise Martial Arts, Manga und Rap.

Martial Arts, Manga und Rap zusammen, auch noch in einem Film, auch noch als Musical – das geht nicht? Und wie! Der japanische Regieavantardist Sion Sono beweist mit seinem neuen Film „Tokyo Tribe“, dass man so unterschiedliche Kunstrichtungen und Genres sehr wohl in einem Kunstwerk vereinen kann. Man muss nur vor keinerlei Konventionen und Erzählregeln halt machen. Was Sono in „Tokyo Tribe“ so alles anrichtet, sprengt fast den Rahmen der Leinwand.
In einem apokalyptischen Japan, in dem Gangs herrschen und die Polizei machtlos ist, kämpfen die Gangster um die Vormachtstellung, mit allen Mitteln, Mann gegen Mann, Kannibalismus, Gewalt und Sex oder alles zusammen. Dazu läuft fantastischer Rap, mal vom Band, mal von den Schaupielern gerappt, denn Sono hat seinen Film mit den Stars des japanischen HipHop besetzt. Man kan den Untergang halt herbeisingen, man kann aber auch im Untergang singen, bzw. sprechsingen …

Das ist sicher dem einen oder anderen zuviel. Aber Filme wie „Tokyo Tribe“, die abseits des Mainstreams mit den Mitteln des Mainstreams ein ganz neues Sub-Subgenre begründen und das Arthauskino bereichern – ohne sie wäre das Kino ärmer. (vs)

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