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Verführung!: Opernhaus, Stuttgart

BoleroCh: Maurice BéjartTänzer/ dancer: Jason Reilly , Ensemble
Szene aus Maurice Béjarts „Bolero“ (Foto: © Stuttgarter Ballett)

„Verführung!“: Das Stuttgarter Ballett sendet eindeutige Signale

Dass Ballett und Tanz immer auch mit Sinnlichkeit, Erotik und körperlicher Präsenz arbeiten, bleibt selbst dann klar, wenn diese Präsenz dekonstruiert wird; entsprechend ließe sich praktisch jeder Abend des neoklassisch orientierten Stuttgarter Balletts unter den Überbegriff „Verführung!“ stellen.

Aber man will nicht erbsenzählerisch sein: „Verführung!“ ist also ein vierteiliger Abend, der „das Publikum auf vielfältige Weise erleben (lässt), mit welcher unergründlichen Macht Tanz verführen kann – sowohl inhaltlich, als auch rein ästhetisch …“ Und auch wenn die drei Pünktchen hier ein bisschen onkelig zwinkernd daherkommen, ist die künstlerische Bandbreite der gezeigten Stücke tatsächlich beeindruckend.

Zu Beginn gibt es eine Uraufführung von Katarzyna Kozielska, die man in Stuttgart schon von „A. Memory“ und „Neurons“ kennt. Es folgen Sidi Larbi Cherkaouis 2009er Pas de Deux „Faun“ und Marco Goeckes eigene Interpretation von Vaslav Nijinskys „Le Spectre de la Rose“ (1911), beides Choreografien, deren Ursprünge in Serge Diaghilevs Ballets Russes liegen. Abgeschlossen wird der Abend von Maurice Béjarts „Bolero“ zur Musik Ravels: „Aus anfangs schlichten, sich wiederholenden Bewegungen entwickelt sich, dem stetigen Crescendo der Musik folgend, ein hypnotischer, ekstatischer Tanz, der bis zu seinem fulminanten Abschluss eine aufgeladene, erotische Spannung heraufbeschwört, der man sich nicht entziehen kann.“ Ein Höhepunkt!

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