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Wildnis

Die wilde Kunst von Henri Rousseau bis Gerhard Richter

Unberührte Landschaften, Flecken auf der Erdoberfläche, die noch nie ein menschlicher Fuß betreten hat, wilde Tiere und unbekannte Gefahren – die Wildnis fasziniert den Menschen seit Urzeiten. Wobei es in den Urzeiten natürlich noch deutlich mehr solcher wilden Orte gab als heutzutage, wo sogar der hinterletzte Amazonasarm kartographiert und auf potenziell möglichen Palmölanbau gecheckt wird. Das romantische, tradierte Bild von Wildnis prägte die Kunst über lange Zeit hinweg und kehrt heute in Form von Urban-Jungle-Dekotipps in Frauenzeitschriften oder dem nach Ursprünglichkeitsaspekten suchenden Studium indigener Völker zurück. Die Frankfurter Schirn Kunsthalle widmet sich dem wiederkehrenden Phänomen mit einer großen Ausstellung mit Arbeiten von 1900 bis heute – darunter bedeutende Werke von unter anderem Henri Rousseau, Tacita Dean, Max Ernst, Asger Jorn, Georgia O'Keeffe oder Gerhard Richter. Eine künstlerische Abgrenzung zur kultivierten, durchgestylten Welt von heute, eine Huldigung an das Ungezähmte – und ein bildgewaltiges Plädoyer für die Schönheit des Fremden, das uns alle täglich umgibt, wenn auch vielleicht nicht mehr in Form von wilden Tieren oder exotischen Landschaften.

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